Die aktuelle Zinslage
Die Europäische Zentralbank beschließt Zinspause. Was bedeutet dies für den Berliner Immobilienmarkt?
Stabilisierung des Leitzinses auf 4,5%
(Stand: Oktober 2023)
Nie war Wohneigentum in Berlin mehr wert als heute. Eine nach wie vor hohe Nachfrage sowie der Mangel an Wohnraum machen Häuser und Eigentumswohnungen in Berlin zu einem begehrten Gut. Nun reagierte die Europäische Zentralbank nach anhaltender Rekordinflation und wiederholten Erhöhung in der Eurozone in den vergangenen Monaten mit einer Zinspause und Stabilsierung des Leitzinssatzes bei 4,5 %.
In ihrer jüngsten Sitzung am 26. Oktober 2023 hat die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, sich gegen eine weitere Anhebung des Leitzinses entschieden. Dies markiert einen deutlichen Wendepunkt, denn die EZB erhöhte zuvor zehn Mal die Zinsen in Folge. Damit setzt die EZB vorerst auf eine Zinspause und der Leitzins für die Eurozone bleibt vorläufig bei 4,5 Prozent. Diese Entscheidung kommt, nachdem die jährliche Inflationsrate im Oktober 2023 auf 3,8 Prozent gesunken ist. Es scheint, als würde die EZB abwarten und beobachten, wie sich ihre Zins- und Geldpolitik auf die Inflation und die Wirtschaft auswirkt. Rebecca Scheidler, Geschäftsführerin bei Engel & Völkers Finance, erwartet schwankende Seitwärtsbewegungen bei Immobilienfinanzierungen.
Inflation sinkt in Deutschland im März
Diese Maßnahme der EZB zielt darauf ab, der steigenden Inflation in der Eurozone entgegenzuwirken, insbesondere vor dem Hintergrund einer Prognoseerhöhung für die Inflationsrate. Die Inflationserwartungen für das laufende Jahr wurden von 5,4 Prozent auf 5,6 Prozent angehoben, und für das kommende Jahr wird nun eine Inflationsrate von 3,2 Prozent erwartet, im Vergleich zu den zuvor prognostizierten 3,0 Prozent.
In Deutschland lag die Rate in den ersten beiden Monaten des Jahres 2023 bei 8,7 %. Im März 2023 sank sie jedoch erstmals seit August vergangenen Jahres auf 7,4 % und lag im August 2023 bei 6,1%.
ENGEL & VÖLKERS FINANCE
Entwicklung der Immobilienzinsen im Vergleich
Sollzinsentwicklung bei verschiedenen Laufzeiten und Beleihungsgrenzen
Bei einem Immobiliendarlehen stellen die Zinsen einen großen Teil der Kosten dar. Bereits geringfügige Unterschiede in den Nachkommastellen entscheiden über Tausende von Euros oder die Länge der Kreditbindung. Allgemein gilt, je länger eine Zinsbindung ist, desto höher ist der Zinssatz. Wie sich der Sollzins bei Laufzeiten von 10, 15 bzw. 20 Jahren und unterschiedlichen Beleihungsgrenzen entwickelt, veranschaulicht die nachfolgende Berechnung.
Basis dieser Berechnungen:
200.000 Euro Darlehenssumme, Objektwert mindestens 450.000 Euro, 1 % Tilgung, keine Sondertilgung, Eigennutzung der Immobilie, erstrangige Absicherung des Darlehens über eine Grundschuld, einwandfreie Einkommens- und Vermögenssituation, gesichertes Angestelltenverhältnis, Auszahlung des Darlehens in einer Summe. Bitte beachten Sie, dass die finalen Konditionen regional sowohl von der Postleitzahl des Finanzierungsobjektes und/ oder des Wohnortes des Antragstellers abhängig sind.
Effektiver Jahreszins = Sollzins + zusätzlich anfallende Kosten
Stand 04/2023
Auch wenn die steigenden Zinsen die größtenteils mit Krediten finanzierten Immobiliengeschäfte verteuern, liegen die Zinsen im langjährigen Vergleich weiterhin auf einem verhältnismäßig günstigen Niveau. Der Berliner Immobilienmarkt ist stabil – die Preise auf hohem Niveau. Lassen Sie sich von unseren Expert:innen bei der Entscheidungsfindung unterstützen.
Für Kreditnehmende mit bereits laufendem Kredit ändert sich zunächst nichts – jedoch ist zu beachten, dass gegebenenfalls vor Ablauf dieses Kredits rechtzeitig eine Anschlussfinanzierung vorhanden sein sollte.
EINE BEISPIELRECHNUNG
Wie wirkt sich die aktuelle Zinslage auf Ihr Darlehen aus?
In Berlin stieg die Nachfrage nach Wohneigentum um 12 %
Bereits jetzt ist spürbar, dass viele Investor:innen auf Eigenkapital statt auf Finanzierungsangebote zurückgreifen. Die Anpassungsreaktionen im letzten Jahr führten landesweit zu einem Preisrückgang bei Wohnimmobilien von bis zu 10 % im vierten Quartal 2022. Zu Jahresbeginn 2023 stiegen die Kaufpreise wieder an (Quelle: WirtschaftsWoche; April 23). Laut Vermarktungsportal ImmobilienScout sinkt die Nachfrage an hochpreisigen, neuen Eigentumswohnungen seit Jahresbeginn in fünf der sieben deutschen Top-Städte spürbar – nicht aber in Berlin. In der Hauptstadt stieg die Nachfrage um 12 %.
Wer also derzeit über den Verkauf seiner Berliner Immobilie nachdenkt, sollte angesichts der aktuellen Entwicklung nicht länger warten. Aufgrund der politischen Situation zeigen sich Anlagen im Immobilienbereich weiterhin als sicherer Hafen und eine stabile Investitionsgrundlage.
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